1976 Lotus Esprit

Die ersten Entwürfe für die Karosserieform des Esprit beruhten auf Vorschlägen von Giorgetto Giugiaro. Für sie war ein Zentralrohrrahmen wie beim Lotus Europa vorgesehen, wenn auch etwas größer. Der Esprit wurde 1972 in Turin vorgestellt, doch während der drei Jahre zwischen der Vorstellung des Prototyps und dem Produktionsbeginn wurde der Originalentwurf verbessert. Die Hinterradaufhängung mit Zentrallenker und zwei Querlenkern wurde an einen steifen Dreiecks-Fachwerk aus Stahlrohr gelagert[3]. An der Vorderachse blieb es bei Doppelquerlenkern. Die Verkleidungen der Karosserie erhielten eine andere Form, und es gab den Lotus-907-Motor aus Leichtmetall mit zwei obenliegenden Nockenwellen. Der gleiche Motor wurde ab 1972 im Jensen-Healey verwendet.

Das Fünfgang-Schaltgetriebe der ersten Serie kam von Citroën und wurde auch im Maserati Merak genutzt. Ab 1987 baute Lotus das Getriebe des Renault 25 ein. Der Esprit war während seiner gesamten Produktionszeit ausschließlich mit Klappscheinwerfern erhältlich. Alle Modelle außer dem Sport 300, hatten grundsätzlich keine Differenzialsperre an der Hinterachse, dadurch blieben sie in Kurven gutmütiger und besser beherrschbar.

Nach der Übernahme des Unternehmens durch General Motors wurde der Esprit überarbeitet. Das 1987er Modell hatte gegenüber dem Vorgänger eher Änderungen an Motor und Technik. Er hatte nun geschmiedete Mahle-Kolben und der Garrett-Turbolader erzeugte 0,66 bar Überdruck. Der „Esprit HC“ hatte aber weiterhin zwei Dell’Orto-Doppelvergaser und die Differenzial-Getriebe-Einheit aus dem Citroën SM.

Unter der Regie von GM wurde ab 1988 in der zweiten Auflage die Karosserie des Lotus Esprit sehr geglättet und im Aussehen runder und moderner als die kantige Form der ersten Baureihe aus den 1970er-Jahren. Die Grundform der Karosserie wurde dabei nicht verändert. Die von Colin Spooner entwickelte Karosserie hatte einen Luftwiderstandsbeiwert (Cw) von 0,36. Die Lenkung arbeitete nach wie vor ohne Servo, das Kupplungs- und Bremspedal verlangten nach einem festen Tritt. Dabei verzichtete Lotus aus Gründen der Beherrschbarkeit im Grenzbereich auf eine Differenzialsperre an der Hinterachse. Die Traktion war wegen des Mittelmotors trotzdem relativ gut.

Der mit einem „Garrett T3“-Turbolader aufgeladene Motor stammte aus dem Vorgängermodell. Er wurde immer noch von zwei Dell’Orto-Doppelvergasern (DHLA 45M) gespeist. Die Abstimmung einer solchen Anlage war zwar teuer und kompliziert, aber gut eingestellt beschleunigte der Esprit Turbo schneller auf 200 km/h als ein Porsche 911 Carrera 3.2 (auch ohne Kat).

Eine Klimaanlage oder eine Lederausstattung kosteten Aufpreis, ein herausnehmbares Hubdach gehörte zur Serienausstattung.